Zur Geschichte des Veteranen- und Kriegervereins Schliersee von 1837 mit seinen Reservisten der Bundeswehr
1837 - Gründungsjahr
Die Gründung des Vereins erfolgte am 08. September 1837 durch 15 Heimkehrer aus dem Krieg von 1812.
1838 15 Mitglieder
1839 29 Mitglieder
Gründungsmitglieder und ihre Geschichten:
Egid Offenbacher geb. 19.06.1789 gest. 16.01.1873 Irgnbauer zu Attenberg. Von ihm wird berichtet, dass er als einer der letzten Soldaten, an einem von bayerischen Offizieren besetzten Schlitten geklammert, mit Peitschenhieben zum los lassen gezwungen werden sollte, das rettende Ufer (Westufer) des Flusses Beresina erreichte und dann zu Fuß es bis in seine geliebte bayerische Heimat schaffte. Es existiert von dem Egid Offenbacher ein Gemälde des berühmten bayerischen Kunstmalers Kaulbach, das dieser in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von ihm gemalt hatte.
Clements Haltmair geb. 14.05.1780 gest. 21.04.1880 genannt: Wagner Karl, über ihn wird berichtet, dass er beim bayerischen Militär einem Oberst das Leben gerettet hat. Das Geld, welches er als die Belohnung dafür erhielt kaufte er für die Schlierseer Kirche einen Kelch.
Josef Ottilinger, Schneider i. Moos + 19.02.1874, Balthasar Rosenberger Zimmerermeister von Lochtal + 17.03.1867, Johann Bammer, Hofname „Vierziger“ Schuhmacher + 01.10.1864, Ignaz Eham von Grünboden + 24.03.1869, Paul Eham von Grünboden + unbekannt, Johann Kameter von Josefsthal + 21.11.1841, Jakob Frank, Weber am Osterbach + 1853, Andreas Daller, Hainz zu Schliers + 07.04.1856, Georg Neumüller, Mesnersohn von Westenhofen + 02.05.1848, Joachim Kamerer, Dorrer von Schliers + 06.05.1861, Josef Grimm, Lex in der Öd + unbekannt, Franz Mairhofer, beim Ehart zu Fischhausen + 12.01.1858.
Der Veteranen- und Kriegerverein Schliersee ist der älteste Ortsverein der Marktgemeinde Schliersee. (Die Gebirgsschützenkompanie Schliersee kann auf 350 Jahre zurückblicken, war aber kein Verein zur damaligen Zeit, sondern eine militärische Verteidigungsorganisation die jeweils durch den Kurfürsten, bzw. König aufgerufen wurde zur Landesdefension einberufen wurde. 1869 wurden diese militärischen Verteidigungsorganisationen offiziell aufgelöst. Später 1870 wurden daraus Traditionsvereine, wie wir sie heute kennen.)
Vereinsjahr 1847
1847 hatte der Veteranen- und Kriegerverein bereits 50 Mitglieder, darunter Mitglieder aus den Gemeinden Niklasreuth, Agatharied, Kreuth, Parsberg, Rottach-Egern, Warngau und Durham. 6 Kreuzer Jahresbeitrag
Vereinsjahr 1867
1867 Johann Mairgüthner, Schober von Fischhausen stiftet für den Verein ein hl. Jahramt, Preis von 200 Gulden zum Gedenken an die gefallenen, vermissten und verstorbenen Mitglieder, festgelegter Termin: 3. Sonntag nach dem Osterfest.
Vereinsjahr 1868
1868 Anschaffung einer Vereinsfahne, damaliger Preis 105,-- Gulden und 30 Kreuzer (nach heutiger Währung rund 1000 Euro). 1. Vorstand Michael Orterer, Posthalter in Schliersee, schießt den Restbetrag von 38 Gulden und 24 Kreuzer vor. Für das kirchliche Amt am Jahrtag wurden 4 Gulden und 39 Kreuzer ausgegeben.
Vereinsjahr 1870
1870 19. Juli Kriegsbeginn Deutsch-Französischer Krieg. 27. November, Laut dem 1. Vorstand Michael Orterer beläuft sich das Vereinsvermögen zu diesem Stichtag auf 14 Gulden und 39 Kreuzer.
Vereinsjahr 1871
1871 Dionis Rummelsberger zum 1. Vorstand gewählt. Nach dem Feldzug 1870-1871 (gegen Frankreich Ende 10. Mai 1871)) wurde ein Siegesfest auf der Schießstätte in Schliersee gefeiert. Dort wird am 24. Juni 1871 eine Friedenseiche gepflanzt. Ebenso am heutigen Hotel Terofal eine "Bismarck-Eiche". Kaspar Haltmeier, Müller in der Mühl pflanzt auf seinem Grundstück drei Eichen, die er nach der Schlacht bei Sedan mit heimbrachte und heute wuchtige Bäume sind.
Die Gebirgsschützenkompanie Schliersee entgeht durch ihre Mitgliedschaft im Veteranen- u. Kriegerverein Schliersee der Auflösung durch den bayerischen König Max.
Vereinsjahr 1880
1880 Anschaffung einer neuen Vereinsfahne - Kosten 500,-- Reichsmark
Vereinsjahr 1883
1883 8. April Vereinsvermögen an diesem Tag beläuft sich auf 55 Reichsmark und 92 Pfennige laut Kassier Hofberger. Ausgaben an der Fronleichnamsprozession in Schliersee 41 Reichsmark und 53 Pfennige. Für die Fronleichnamsprozession in Westenhofen wurden 45 Reichsmark und 70 Pfenning ausgegeben. Für vier heilige Ämter gab der Verein 14 Reichsmark aus.
Vereinsjahr 1887
1887 50 jähriges Gründungsjubiläum. Feldmesse auf der Schießstätte, Pfarrer Maier hält die Messe. 15 Nachbarvereine waren anwesend. Für die Musik wurden zu diesem Fest 150,-- Reichsmark ausgegeben. Für die Fahnenjungfrauen bezahlte man 15,-- Reichsmark. Jede Fahnenjungfrau erhielt als Erinnerungsgeschenk ein graviertes Glas. Die Schießveranstaltung zum 50. Jährigen Jubelfest kostete dem Verein 13 Reichsmark und 70 Pfennig. Die Erinnerungsbänder belasteten die Vereinskasse mit 120,-- Reichsmark. Bier und Brot zum Jubelfest kosteten 76,97 Reichsmark. Vereinsvermögen nach dem 50 jährigen Jubiläum betrug 74 Reichsmark.
Vereinsjahr 1888
1888 Vorstand Dionis Rumelsberger verstirbt. Zum neuen ersten Vorstand wurde Martin Hofberger (Krämer) gewählt. 2. Vorstand Nikolaus Bammer (1. Bürgermeister) Kassier Wolfgang Schliersmeier und Schriftführer Jakob Frei (Gastwirt in Agatharied).
Vereinsjahr 1891
1891 - 2. Februar Neuwahl zum Kassier: Leitner Georg Oberleiten
Vereinsjahr 1894
1894 - Alte Vorstandschaft im Amt bestätigt
Vereinsjahr 1897
1897 - 2. Februar Neuwahl der Vorstandschaft: 1. Vorstand Martin Hofberger, Krämer in Schliersee. 2. Vorstand Nikolaus Bammer, Bürgermeister in Schliersee. Schriftführer Jakob Frei, Agatharied. Kassier Georg Leitner, Oberleitenbauer Schliersee. 1. Fahnenjunker Max Hofberger, Westenhofen. 2. Fahnenjunker Josef Schmotz. Ausschussmitglieder, Kaspar Haltmair Müller in der Mühl, F. Buchner Fischbachau, Florian Schwaiger Hausham, Johann Merx Oberbodenrain, Johann Schnitzenbaumer Fischhausen, Johann Musarek Schliersee. Ersatzmitglieder: Michael Lechner Agatharied, Georg Winkler Hausham, Anton Sommerauer Westenhofen.